MANCHMAL IST ES ZUM SCHREIEN
Mein erstes BaumGesicht 2012 schreit gegen steigende Lärmbelästigung an
Nach einer arbeitsreichen Silvesternacht 2011-2012, starteten wir am nächsten Morgen ins neue Jahr.Wir begaben uns auf eine nicht enden wollende Heimreise, was kein Vergnügen war.
Die Straßen waren voll.
Als wir die Elbe überquert hatten, lösten wir uns aus dem Stau und fuhren ab von der Autobahn.
Wir brauchten dringend eine Pause.
Nah am Fluss, suchten wir etwas Ruhe, wollten uns die Füße vertreten und den Kopf frei laufen an der frischen Luft. Unser Abstecher führte uns nach Hohenwarthe,
einem kleinen Dorf an der Elbe.
Dort machten wir Halt.
Wie ausgestorben schien der Ort.
Die Menschen hatten sich hinter hohen Zäunen und Mauern verbarrikadiert. So Menschen-leer der Ort auch schien, die ersehnte Ruhe fanden wir nicht.
Es rauschte und dröhnte unablässig.
Die Elbe war es nicht, ihre Wasser plätscherten sacht.
Von weit her trug der Schall den Verkehrslärm herüber von der Autobahnbrücke, die den Fluss überspannte.
DER SCHREIENDE AHORNBAUM
Als ich den schreienden Ahornbaum
am Hochufer der Elbe in Hohenwarthe,
nah bei der alten Kirche fand,
wusste ich, woran er litt
und warum er so verzweifelt schrie.
VERSTÖRT VON VIEL ZU VIELEN GERÄUSCHEN
VERLOR ER LANGSAM DEN VERSTAND
Im Strudel der Zeit, in Saus und Braus rauscht es und dröhnt es ohne Unterlass.
Wer Ruhe sucht, wird in der zivilisierten Welt, sie kaum noch finden können.
Der Mensch mit seiner Technik erzeugt dauerndes Getöse und wundert sich,
dass er den wahren Klang der Welt seit Langem nicht mehr hören kann.
Weil SOFORT vielen Menschen NICHT SCHNELL GENUG ist,
treiben sie sich gegenseitig an.
IN DER VERKEHRTEN WELT
rauscht der Mensch unbedacht an allem schnell vorbei
mit immer mehr Geschwindigkeit
rauscht der Mensch unbedacht an allem schnell vorbei
mit immer mehr Geschwindigkeit
und hat
JE SCHNELLER er wird - UM SO WENIGER ZEIT.
und macht zu allem Überfluss zumeist
VIEL LÄRM UM NICHTS.
STATT LÄRM ZU VERMEIDEN und
zu ENTSCHLEUNIGEN,
konsumiert und projiziert der Mensch hinter Schall gedämmten Mauern und Glas
vertonte Abbilder einer Welt, wo Störgeräusche ausgeschnitten sind
und FINDET dennoch KEINE RUH.
Wenn die Lebewesen nicht mehr im Einklang sind,
werden sie krank,
das trifft auch bei Selbsttäuschung zu.