Freitag, 28. Mai 2021

MEISTER PETZ

DAS LEBEN IST KEIN HONIGSCHLECKEN




DER JUNGE BÄR UND DIE BIENEN
(aus Leggende, Ira. H. 6 r.)

Ein junger Bär streifte neugierig durch den Wald, als er ein Loch in einem Baum bemerkte. 
Bei näherem Zusehen stellte sich heraus, das in diesem Loch ein ständiges Kommen und Gehen von Bienen war: 
Einige schwebten über dem Eingang, als müßten sie Wachposten spielen; andere, die von weither gerade ankamen, 
begaben sich hinein; andere kamen heraus und flogen in den Wald. 
Der Bär, immer neugieriger, reckte sich auf und steckte die Nase ins Loch, schnüffelte 
und langte mit seiner Tatze hinein. Als er sie zurückzog, troff sie von Honig. 
Aber er hatte kaum angefangen, sich abzulecken, als aus dem Loch eine Wolke von erzürnten Bienen ausschwärmte, 
die sich auf ihn stürzten, ihm die Nase zerstachen, sich auf Ohren, Mund, überallhin setzten. 
Der junge Bär versuchte sich zu verteidigen, aber wenn er die Bienen von der einen Stelle verjagte, 
kamen sie zum Angriff von der anderen Seite wieder. 
Wütend versuchte er sich zu rächen, jetzt dieser, dann jener nachjagend; aber weil er sich mit allen anlegen wollte, 
gelang ihm an keiner die Rache. Zum Schluß wälzte er sich am Boden, um sich fuchtelnd, 
bis er schließlich vom Schrecken und vom Brennen der Stiche bezwungen, heulend zu seiner Mutter floh. 

Leonardo da Vinci

 

BRAUNBÄR
BaumStumpf aus Heddesheim
fotos 2011-02-14 johanna zentgraf




Montag, 5. April 2021

OSTERHASE SCHNUPPERNASE

OSTERHASE SCHNUPPERNASE


 

In einer alten Linde, 
hinter knorriger Rinde
versteckt sich Schnuppernase
der arbeitslose Osterhase, 
das niemand ihn schnell finde.


Jahre lang, in der Vergangenheit 
zu jeder Osterzeit
versteckte der fleißige Pinsel-Schwinger 
seine fantasievoll bunt bemalten Eier 
in Wiesen und Wäldern, an den Feldrändern 
und war es zu kalt auch in den Häusern und Schuppen.
Er fühlte sich geliebt 
und seine Arbeit wurde wertgeschätzt.  
 
Seit letztem Jahr jedoch
sitzt Schnuppernase ohne Aufträge zu haus. 
Er denkt sich schöne Muster und 
malt sich eine bessere Zukunft aus.
Die Farben aber kann er sich nicht leisten
auch Eier hat er keine mehr.
Was wird aus seinem schönen Handwerk, aus der Kunst?
Es ist so still geworden.

Das fröhliche Lachen der Kinder
beim Suchen und Finden
vermisst der traurige Hase so sehr. 
Nur die Hühner sie lachen. 
Lachen die ihn aus? 




















 



Die Osterkörbchen bleiben in diesem Jahr leer. 
Hoffentlich wird sich der Osterhase Schnuppernase 
nicht mehr selbst verstecken müssen und 
braucht bald nicht mehr unter Einsamkeit zu leiden. 
Er möchte gern wieder im Freien hoppeln und Freude verbreiten.



Donnerstag, 11. März 2021

NEANDER STEHT BEDRÖPPELT DA


Am 11. März 2020 im Neanderland in Erkrath,  
wir waren gerade auf Tournee mit dem Theaterstück "4000 Tage", 
als plötzlich, das Bühnenbild war fertig aufgebaut, die Nachricht kam:

DIE VORSTELLUNG IST ABGESAGT! 
Pandemie - Hohe Ansteckungsgefahr

Das erlebte ich zum allerersten Mal in über 20 Jahren meines Tourneelebens. 
Mit sehr gemischten Gefühlen, lief ich in den nahe gelegenen Morper Park.
Ich nutzte die unverhofft gewonnene freie Zeit für eine Wanderung in der Natur an frischer Luft.

Dort im Park traf ich auf Neander, die Kieferrinden - BaumGestalt. Neanders Mimik rührte mich.
Bedröppelt stand er da, wie ich. Bedröppelt stand er da, 
als wüsste er bereits, das bald nichts mehr so sein würde, wie es war.

Das war auf den heutigen Tag genau vor einem Jahr. 
Seit diesem Tag wurden die "AUSVERKAUFT" - Aufkleber auf den Plakaten von Kulturveranstaltungen 
durch "ABGESAGT" - Aufkleber ausgetauscht. 

Seither stehen die meisten Kunstschaffenden und viele andere Menschen bedröppelt da. 
Es ist still geworden. Kunst und Kultur fehlen so sehr. Wie traurig.

Die Hoffnung gebe ich nicht auf, dass bald ein neuer Anfang möglich wird. 

Gesundheit und Glück
wünsche ich uns allen
Johanna






 


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Für den Blog

BAUMGESICHTER I TREEFACES

gaben insgesamt 544 Teilnehmer

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Ich hoffe,

dass nun niemand sprachlos ist

und möchte allen danken,

die so fleißig mitgestimmt haben.


Dakini der BaumWesen

Johanna Zentgraf