Mittwoch, 2. Juni 2010

WURZEL-BAUMGETALTEN EINHORN, BÜFFEL & BÄR

DIE WURZEL-BAUMGESTALTEN
EINHORN & WASSERBÜFFEL & BRAUNBÄR
vom Hundekehlefenn I Grunewald I Berlin


Die BaumWurzelGestalten -Formen
und -Gesichter
aus den Tiefen des Erdreiches erscheinen nie grundlos. Immer wenn sie sich aufrichten, gibt es eine Ursache dafür. Ihrem Erscheinen, ihrer Entstehung gehen oft gewaltige Kräfte oder Umwälzungen voraus. Manchmal sind es Naturgewalten, die diese Formen hervorbringen. Manchmal aber auch werden sie von anderen Lebewesen ausgegraben, ausgebuddelt, ausgerissen oder umgestoßen und gelangen so ans Licht. Gelegentlich bilden sie sich langsam heraus, durch ein stetiges Einwirken von Kräften über einen langen Zeitraum, wie zum Beispiel durch ein kontinuierliches Ausspülen oder durch ein Abrutschen des Untergrundes. Oft sind auch Licht und Schatten von Nöten um ihre Illusion sichtbar zu machen oder zu verstärken.

Wenn Wurzeln ihren Halt verlieren
oder ausgerissen werden, dann hat das fast immer etwas Beunruhigendes. Die Befürchtung den Halt zu verlieren, gehört zu einer der ältesten Ängste. Der Gedanke zu stürzen oder haltlos zu werden führt meist zu großer Beunruhigung, besonders wenn man als flügelloses Wesen auf einen Halt oder auf einen festen Stand vertraut. Träume von in unbekannte Tiefen fallen, haben ihren Ursprung in solcher Urangst.

Beim Betrachten von gefallenen oder gefällten Bäumen sind einige Menschen darum auch bewusst oder unbewusst berührt. Ragen die Wurzeln, die sonst fest verwurzelt waren, gar aus dem Boden und greifen ins Leere oder nach den Sternen um Halt zu suchen, dann schreiben diese mit ihren geschwungenen Wurzelspitzen ein nonvisuelles „WARUM?“ in die Landschaft. Diese Frage wird jedoch nur von sehr wenigen Menschen wahrgenommen. Um auch jene Lebewesen zu erreichen, deren Instinkte verkümmert sind, bilden die haltlosen Wurzeln gelegentlich sogar Gesichtsausdrücke aus oder erscheinen als Gestalten. Viel nachdrücklicher und eindringlicher geben die Wurzelerscheinungen so Zeichen an ihre Umgebung. Ihre Formgebung erzählt oft viel mehr, als der unsichtbare Luftwurzel-Mahn-Schriftzug „WARUM?“

Viele der BaumWurzelFormen sind entstanden aus Verbindungen von Wurzeln mit verschiedenen anderen NaturElementen. Oft ist das Skelett solcher NaturGebilde aus Wurzelholz und der Körper besteht aus Erde, Moos, Gras und anderen Pflanzen, oder die Wurzeln sind verwachsen, verschlungen, durchlöchert oder ausgewaschen. So bringt die Natur die bizarrsten BaumWurzelGebilde hervor. Einige dieser WurzelGestalten sind unglaubliche Gleichnisse für Ereignisse in ihrer Umgebung oder für zeitgeschichtliche Geschehnisse. Nicht selten eröffnen sie einen Zugang zu alten Erzählungen, Märchen und Mythen oder regen die Fantasie an zu neuen Fantastereien um ihre Gestalten und deren Bedeutung.

Die WurzelGestalten sind Mittler
zwischen:
o   tief & hoch
o   unten & oben
o   verborgen & offensichtlich
o   dunkel & hell
o   schwarz & weiß

Dort wo WurzelGestalten erscheinen, ist meist auch ein mystischer Ort, an dem starke Energien fließen.

Eine BaumWurzelGestalt, die ich im Westerwalder Winterwald in Kirchen-Katzenbach entdeckt hatte,
habe ich ja schon im Februar 2010 
auf dem Blog 
BAUMGESICHTER I TREEFACES 
vorgestellt.



Gleich drei BaumWurzelGestalten an einem Ort
begegneten mir, oder besser gesagt uns an einem ausgesprochen schönen Frühlingstag im April 2010.
Wie erstaunlich ist das!


Meine Tochter, Janine, und ich waren gemeinsam durch den Berliner Grunewald geschlendert. Da sahen wir auf einem abgezäunten Gelände in einem Waldstück am Hundekehlesee die Silhouetten von zwei großen Tieren, die friedlich nebeneinander ruhten. Aus der Ferne schon erkannte ich ein Einhorn und einen Büffel und auch Janine bemerkte sofort: „Tatsächlich ein Einhorn, ja ein Büffel …“. Erst als ich näher kam so nah, wie das eben möglich ist, wenn ein Zaun ein Nähertreten unmöglich macht, bemerkte ich noch eine dritte Gestalt zwischen diesen beiden liegenden aber wachsamen Märchenfiguren. Es war ein kleiner Braunbär, der sich an das Einhorn anschmiegte.

"Im Grunewald,
im Grunewald ist Holzauktion …"
der Altberliner-Gassenhauer kam mir in den Sinn, denn die Waldfläche, auf der Einhorn, Büffel und Bär da ruhten, sah ziemlich wild aus und viel Bruchholz lag herum.


 Wir befanden uns im Naturschutzgebiet „Hundekehlefenn“, unweit des Kanales, der den Hundekehlesee mit dem Grunewaldsee verbindet. In dem weitgehend trockengelegten Moorgebiet gerade dort, wo sich noch ein letzter Rest ursprüngliche für solche Gebiete typische Vegetation erhalten hat, ruhen nun weithin sichtbar die WurzelGestalten: ein Wasserbüffel, ein Einhorn und ein Berliner-Bär. Keinen besseren Ort in Berlin hätten sie sich aussuchen können. Viele selten gewordene Tiere und Pflanzen finden im geschützten Moorgebiet ihren Rückzugsraum. Die drei Fabelwesen wählten das Naturschutzgebiet, wo Flora und Fauna ihrer Seltenheit, Vielfalt, Einmaligkeit und ihrer besonderen Eigenarten wegen als erhaltenswert geschützt werden, um Kraft zu tanken. Ohne Fremdeinwirkung wurde im Naturschutzgebiet der Natur Raum gelassen, sich frei nach ihren Gesetzen zu entfalten.


Der kleine Berliner-Bär
bekannt als Berliner Wappentier und durch vielerlei Gestaltungsvarianten, (bislang nicht als naturgebildete WurzelGestalt gesichtet)nahm im Hundekehlefenn im Berliner Grunewald seine WurzelGestalt an. Der Berliner-Grossstadt-Bär, vielerorts geschätzt und geliebt für seine große Toleranz, zeigt seine WurzelGestalt am Rande der großen Stadt, fern ab vom Trubel, in einem Moorgebiet, im Birken- u. Erlenbruchwald. An diesem geschützten Ort kann der kleine Braunbär im Einklang mit der urwüchsigen Natur sein.

In der Gesellschaft seiner beiden engsten Freunde fühlt sich der kleine Braunbär ganz geborgen und sicher.

Das liebste FantasiePferd,
das Einhorn - hell wie das Licht
ist ein Glück-verheißendes Fabelwesen. An seiner Seite fällt alles leicht. Das Einhorn ist eine wahre Lichtgestalt. Es liebt das Leben sehr und kennt viele Geschichten, die das Wunder des Lebens beschreiben. Wie eine sanftmütige doch starke Mutter, wie eine verspielte, verträumte und wissende Schwester ist das Einhorn für den Berliner-Bären. Der Bär schaut bewundernd zu ihm hinauf, wenn es warmherzig für alle Lebewesen um ein lebenswertes Dasein bittet oder wenn es von neuen Pfaden spricht, die es erhobenen Hauptes zu beschreiten gilt, um aus dem Kreislauf des Leidens und der Schmerzen, der Verirrung und der Verwirrung auszubrechen.

Der starke Hoffnungsbringer,
der Wasserbüffel - dunkel wie die Erde
(ein Vertreter einer Tierart, die leider vom Aussterben bedroht ist)
ist der Erde sehr verbunden. Er schöpft Hoffnung aus deren Schöpfungsfreude. Diese Hoffnung trägt er weiter. Gesellig ist der Büffel und hilfsbereit. Doch wehe dem, wenn man ihm drohend oder feindselig entgegen tritt, dann wird der Büffel wild. Richtig wütend wird er auch, wenn er mehr als zwingend nötig, vor einen Karren oder Pflug gespannt wird und wenn sein Fleiß und seine Güte ausgenutzt werden. „Auf ein Nehmen sollte immer auch ein Geben folgen.“ das ist des Büffels feste Überzeugung, das vermittelt er und danach lebt er auch. Darum klagt er nicht, wenn er auch manchmal schwerste Arbeit verrichten muss, um sein und das Überleben seiner Freunde zu sichern. Wer wie das Einhorn und der Berliner-Bär zu des Büffels Freunden zählt, der kann sich wirklich glücklich schätzen. Einen bodenständigeren und hilfsbereiteren Freund als einen Wasserbüffel kann man sich kaum denken. Die drei Wurzelwesen pflegen ihre Freundschaft und enge Verbundenheit, durch Gedankenaustausch, Nähe, Sorge und Hilfsbereitschaft.


Mit Würde und Ehrfurcht,
einsgeworden mit der umgebenden Natur, ruhen die drei Kraftwesen in ihrem magischen Erdenkreis (der nicht durchbrochen ist) und richten hingebungsvoll ihre Aufmerksamkeit auf das große Geheimnis des Lebens.

Als Janine und ich die KraftWesen entdeckt hatten, dämmerte es schon leicht, bald würde die Sonne untergehen und die WurzelFabelWesen, in eine ihnen aus der ErdenTiefe vertraute Dunkelheit hüllen. Die WurzelTiere lieben die Abendstimmung ganz besonders. Endlich war auch im Hundekehlefenn Ruhe eingekehrt. Die vielen Waldspaziergänger, wollten vor Einbruch der Dunkelheit zu Hause sein, sie hatten fast alle den Wald verlassen, als wir noch über die WurzelGestalten staunten. Das Kläffen der vielen Hunde, die das Gebiet um den Hundekehlesee im Grunewald tagsüber zahlreich durchstreiften, war nur noch vereinzelt aus weiter Ferne zu hören. Wir genossen diese Stille, die ab und an vom Abendlied eines Vogels durchdrungen wurde. Die Abendstimmung im Wald brachte die nötige Besinnlichkeit, um das Tagwerk zu überdenken, und um den Tag bewusst ausklingen zu lassen. Wir nahmen den starken Eindruck, den der Anblick der drei WurzelGestalten bei uns hinterlassen hatte, mit uns.
Immer wieder, wenn ich die Fotos von den WurzelWesen Einhorn, Bär und Büffel ansehe, verneige ich mich im Geiste vor diesem Werk der Natur.


text & fotos 2010: © johanna zentgraf




Montag, 24. Mai 2010

KARNEVALSGESICHTER UNTER BERLINER BÄUMEN

 
KARNEVALSGESICHTER
UNTER BERLINER BÄUMEN


Unter den dichten, Schatten spendenden Blätterdächern
der Bäume an den Straßenrändern,
der Berliner Gehwege und Verkehrsinseln
finden sich zu Pfingsten viele Akteure und Besucher
im Stadtteil Kreuzberg ein, um teilzunehmen am Umzug des

KARNEVAL DER KULTUREN
IN BERLIN.


Seit 1996 findet alljährlich dieser prachtvolle Umzug statt.
So viel Toleranz und Vielfalt, solche Farbenpracht
findet man selten an einem Ort.

Tanz, Musik und Kostümierung - vielerlei Presentationen
dargeboten von unterschiedlichsten Völkergruppen
machen dieses völkerverbindende Event
zu einem Magneten in der Metropole Berlin.
Nicht nur Narretei, Mummenschanz, Spielerei und Lebensfreude
bringen die Akteure zum Ausdruck.


Über ihre Darbietungen transportieren sie wichtige Anliegen.
Eines der Hauptthemen im Jahr 2010 drehte sich um unseren ErdenBall,
erinnerte an die Verantwortung der Menschheit für den Lebensraum
und forderte auf zu einem bewussteren Umgang mit unserer Umwelt.
Einige Erdkugeln (mehr oder weniger rund)
kullerten am Pfingstsonntag über die Kreuzberger Straßen
mit immer dem gleichen Anliegen an die Menschheit:

WIR HABEN NUR DIE EINE ERDE ...
GEHT SORGSAM MIT IHR UM

die Berliner Baumkronen nickten dazu.

text & fotos 2010: © johanna zentgraf

Montag, 17. Mai 2010

BAUMGESICHT - BRONTOderSAUreRUSs

BRONTOSAURUS
DAS DINO-BAUMGESICHT

Die Dinosaurier sind schon vor langer Zeit
(vor ca 65 Millionen Jahren) ausgestorben,
aber in Geschichten, Bildern, Animationen und Filmen leben sie fort. Mit etwas Einbildungskraft kann man hie und da auch einen Dino entdecken, wo man ihn wirklich nicht erwarten würde.

Ein Brontosaurus-BaumGesicht
Bronto sau(rer)Rus(s), ein riesiges Wesen,
über 20 m groß,
mit unförmigen Hörnern auf der breiten Schnauze, prescht durch die Baumwipfel des Lahrer Stadtparks. Angst einflößend schnauft er laut. Ohren betäubend schallt sein Brüllen durch den ganzen Park. Er schüttelt den Kopf, stößt die Hörner in die Erde und schlägt sie immerfort gegen die Baumstämme, die seinen Weg kreuzen.


„Wie überaus lästig diese Hörner doch sind.
Ein Brontosaurier mit Hörnern, was für ein Fluch.
Keine andere Donnerechse, kein anderer Brontosaurier,
oder richtiger gesagt: kein Apatosaurus,
hat Hörner auf seinem Schädel, warum ich?
Was für unförmige Ungetüme.“

Der Apatosaurus ist in seiner Verzweiflung über diese seine Missbildungen oft sehr gereizt. Diese verbogene Horngabel ist ihm immer eine Last.
„Nicht einmal pflügen kann man mit diesen unvorteilhaft geformten Hörnern.“
Nur rußig schwarz und schmutzig wird er bei seinen Versuchen in der Erde zu graben. Schwer sind die Hörner und sie versperren ihm die freie Sicht. Wie oft er schon hängen geblieben oder angestoßen ist, wegen dieser blöden Hörner. In tragische bis lebensbedrohliche Situationen hatten ihn die vermaledeiten Hörner schon gebracht.

Brontosaurus www.fanpop.com

Giganten, wie Dinosaurier
Dem griechischen Namen nach:
δεινός deinos (die Gewaltigen und Schrecklichen) σαῦρα saura(Echsen) beispielsweise
Giganten, wie Dinosaurier verbreiten schon Schrecken, weil sie einfach so riesig groß sind.
Vor dem Apatosaurus mit der gewaltigen verbogenen Horngabel aber liefen auch dessen Artgenossen erschrocken davon. Wen wundert es da, dass der Dino als unfreiwilliger Außenseiter sehr oft mit saurer Miene herumlief. Das und sein rußiges von Erdklumpen bedecktes Antlitz brachte ihm seinen Necknamen "Bronto sau(rer)Rus(s)" ein.

Hinter dem Rücken des Apatosaurus und in ausreichender Entfernung (wie es „Feiglinge“ tun) machten sich die anderen Dinos lustig über die gehörnte Saurierechse und riefen seinen Spitznamen immer und immer wieder.

"Bronto du sau(rer)rus(s)"
"Bronto du sau(rer)rus(s)"
"Bronto sau(rer)Rus(s)"ho...ho...ho"

Der verspottete Bronto der sau(re) Rus(s) war nicht nur was seine Hörner anging völlig aus der Art geschlagen. Er überragte seine Artgenossen zudem um Einiges. Ein Hüne unter den Riesen war er, stark und unberechenbar.

Bronto der sau(re) Rus(s),
das Kraftpaket, war zu einem rechten Tyrannen herangewachsen und er rächte sich, als er größer war, bitterlich für den Spott seiner Artgenossen in der Kindheit und Jugend. Wer nicht rechtzeitig versteckt oder vor ihm geflohen war, den trampelte Bronto sau(rer) Rus(s) nieder oder er stach dem vermeintlichen Feind eines seiner Hörner sogar in den Rücken.
(Hätte, wären beide Hörner des Apatosaurus in die gleiche Richtung gewachsen, er mit beiden zugestochen??? Oder wäre dann seine gesamte Entwicklung völlig anders verlaufen, wäre er vielleicht nicht so verspottet worden und wäre er vielleicht nicht solch eine hinterhältige Echse geworden??? Hätte – wäre – wenn???)

Unbegreiflich,
Bronto der sau(re) Rus(s) kannte kein Erbarmen, kein Mitleid, all dies hatte er ja nie erfahren. Blindwütig schlug und brüllte Bronto sau(rer) Rus(s) ständig um sich. Viele Mitglieder seines Rudels, besonders Mutter- und Vater-Apatosaurus und vor allem seine kleine Schwester hatten verzweifelt und letztlich doch ergebnislos versucht, den Dino zu einer gewaltlosen Lebensweise zu bekehren, aber seine Wut und Aggression war so unermesslich groß. Nichts und niemand konnte ihn bändigen.


Bitter war das so… soo… bitter:
mit anschauen zu müssen, was für eine grauenhafte Entwicklung der entstellte, verzweifelte, gehörnte Dino nahm.

Da bei den Riesen,
also auch bei den Dinosaurier, ein starker Koloss schon allein auf Grund seiner Größe und Kräfte als kolossal mächtig galt, kuschten alle Dinos in der Nähe, des sie körperlich überragenden Bronto sau(ren) Rus(s)Beim geringsten Gemüts-Ausbruch des gehörnten Kolosses der Apatosaurus bibberten die meisten Dinos und senkten ehrfürchtig den Blick, ja den ganzen Körper.

Die „Dummen“ und „Feigen“,
auch jene, die den gehörnten Dinosaurier früher verspottet hatten, folgten ihm jetzt (weil „Feiglinge“ glauben: allein Kraft und Macht böte den besten Überlebens-Schutz). Sie alle hatten Bronto den sau(ren) Rus(s) zu ihrem Führer auserkoren. Dieser, gestärkt und bestätigt durch (falsche) Verehrung und Unterwürfigkeit, gruppierte bald darauf viele streit- und machtsüchtige Dinos um sich. Bronto der sau(re) Rus(s) wurde nun Brontosaurus genannt. (Ein paar Silben seines Neck-Namens wurden im Laufe der Zeit verschluckt. So war aus „Bronto saurer Russ“ – „Brontosaurus“ geworden, eine Dinobezeichnung, die sich überlieferte und inzwischen viel geläufiger ist, als der eigentliche Name dieser Spezies nämlich „Apatosaurus“.)

Die wilde Dino-Meute, geführt vom einst gehänselten Koloss Brontosaurus wurde in der urzeitlichen Ära, im Mesozoikum (geologisches Erdzeitalter), zum Sinn(losigkeits)bild für gnadenlose Gewalt, Zerstörung und für grundloses Töten.


Als Alphatier
hatte Brontosaurus viele seiner Artgenossen ins Verderben oder in den Tod geführt und überall in der Tier- und Pflanzenwelt für Schrecken und Angst gesorgt. Seine Tyrannenherrschaft, der trügerische Ruhm, das alles war von kurzer Dauer gewesen. Hass, Wut und Zerstörung, alles was Brontosaurus ausgelebt und verbreitet hatte, das richtete sich bald gegen ihn selbst, gegen sein Rudel und gegen seine Anhänger.
So geschah es, dass während eines der sinnlosen Dino-Kämpfe, während eines erbitterten Kampfes mit einem fleischfressenden Dino, einem Allosaurus Maximus (der mindestens 8 m kleiner als sein Gegner der Brontosaurus war, aber viel schneller und beweglicher als sein Apatosaurus-Angreifer), der gehörnte Brontosaurus sehr schwer verwundet wurde. Tiefe Bisswunden und gebrochene Wirbel trug der Gehörnte davon.

Zum ersten Mal
erfuhr Brontosaurus am eigenen Leib, wie es sich anfühlt, wenn man verletzt wird und verwundet ist. Unter schlimmen Schmerzen wurde er von Tag zu Tag schwächer und schwächer.
Außer seiner befruchteten, ganz verzweifelten Dinofrau sorgte sich niemand um den verletzten Brontosaurus. Alle mieden ihn. Seine Mitläufer taten nichts anderes, als das, was sie immer schon taten. Sie liefen dem vermeintlich Stärksten hinterher und das war nun nicht mehr er.
Allein und kraftlos reflektierte Brontosaurus zum allerersten Male, wie sein Leben bisher verlaufen war. Brontosaurus begriff (Wunder über Wunder), was er doch all die vergeudeten Jahre für ein brutaler, starrsinniger und was für ein jähzorniger Dummkopf er gewesen war. Unverzeihbar waren seine Zorneshandlungen und jetzt, da das einzige Wesen, das zu ihm hielt, bald das Ei ihres gemeinsames Jungens ausbrüten würde, konnte er seiner Dinofrau nicht zur Seite stehen, weil er durch seine eigene Schuld nun so am Boden lag und kaum Kraft hatte, auf die eigenen Beine zu kommen.

Was sollte nur werden?
Ach könnte er doch die Zeit zurückdrehen.
Nie mehr wollte er gewalttätig sein, gelobte er. Gern wäre er ein guter fürsorglicher Vater geworden, der seinen Nachkommen eine friedvolle Zukunft ermöglichen wollte, so wie es sich seine liebevolle kleine Dinofrau immer gewünscht hatte. Doch diese Erkenntnis und Einsicht kam leider zu spät, Geschehenes konnte nicht mehr rückgängig gemacht werden.

Aggression hatte Gewalt gezeugt und Gewalt Zerstörung …
Nun war Brontosaurus das Opfer.

Vom Ende und vom Neubeginn 
Obwohl seine DinoFrau ihren BrontosaurusMann pflegte, verlor der Koloss von einst immerfort an Kraft. Die Erde, die er früher so oft aufgewühlt hatte, begann ihn mehr und mehr zu zudecken.
Brontosaurus lag in den letzten Zügen, doch er rang um sein Leben, denn wie sein Dinojunges schlüpfte, wollte er unbedingt noch erleben, das war sein größter Wunsch in all dem Schmerz und Leid. Dieser sein letzter Kampf dauerte bis zu dem Tag, an dem das DinoEi Zickzack-Risse bekam, und geräuschvoll barst. Brontosaurus sah gerade noch, wie der kleine DinoJunge das Ei aufpickte und wie er aus dem Ei schlüpfte und dann starb Bronto der sau(re) Rus(s). Weil sein Vater Gewalt gesät hatte und darin umgekommen war, musste der kleine Dino Brontosaurus ohne einen Vater aufwachsen. Das machte ihn oft sehr traurig. Die DinoMutter erzählte ihm, wie sehr sich sein Vater in den letzten Tagen seines Lebens nach einem friedvollen Leben gesehnt hatte. Der DinoJunge vermisste den Vater so sehr. Oft besuchte er die Stelle, wo sein Vater nun inzwischen ganz bedeckt von Erde und Gras lag.
Eines Tages trug der DinoJunge zwischen einer seiner Hautfalten einen Samen mit sich. Der Samen fiel auf den Erdhügel, wo Brontosaurus, sein Vater, in den Kreislauf der Natur eingegangen war. Dort begann, der auf der Erde gelandete Sprössling, in die Erde einzudringen, zu keimen und zu wachsen. Es war der Samen eines Tulpenbaumes gewesen, den der Sohn auf die Ruhestätte seines Apatosaurus-Vaters getragen hatte. Der Baum wuchs heran und wurde wundervoll. Besonders wenn er seine herrlich gelborangen Blüten trug, erfreuten sich alle Lebewesen an ihm. Mutter und Sohn Brontosaurus ruhten oft im Schatten des Tulpenbaumes und fühlten, wie der Vater Brontosaurus über sie wachte.





DER TULPENBAUM
(liriodendron tulpifera magnoliaceae)
im Stadtpark von Lahr (im Schwarzwald)

Der Tulpenbaum, im Lahrer Stadtpark, eine Baumart, die ursprünglich aus Nordamerika stammt, dort wo auch Fossile der ausgestorbenen Apatosaurus (Brontosaurus) gefunden wurden, zeigt an einem seiner Äste das Antlitz des gehörnten Brontosau(ren)rus(s).


Der Tulpenbaum, erzählt die traurige Geschichte

eines ausgestoßenen Dinos, der ein bitterböser Tyrann geworden war, und der erst am Ende seines Lebens begriffen hatte, dass Gewalt nicht der Weg ist. 
Die wundervollen, gelb-orangen Blüten leuchten für das,
was sich der Nachkömmling des gehörnten Brontosaurus gewünscht und was er selbst auch gelebt hatte. Sie blühen und leuchten für Gewaltlosigkeit, für Friedfertigkeit.

autorin : © johanna zentgraf
fotos & fotomontagen: © johanna zentgraf

* Quellen:
zum einbetten freigegebenes Bild: BRONTOSAURUS
www.fanpop.com/spots/dinosaurs/links/1993647
gemeinfreies Bild: THERIZINOSAURUS IM EI
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:THERIZINOSAURUS.jpg&filetimestamp=20080706155407 ({{Information |Description=Therizinosaurus egg. |Source=Own Work by Pavel Říha (see also the [http://tomcat.bf.jcu.cz/rihapa01/Index.htm paleo-gallery by Pavel Riha]) |Date= |Author=Pavel Riha = user [[:en:User:Pavel.Riha.CB|Pav)



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gaben insgesamt 544 Teilnehmer

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Ich hoffe,

dass nun niemand sprachlos ist

und möchte allen danken,

die so fleißig mitgestimmt haben.


Dakini der BaumWesen

Johanna Zentgraf